Füllungen

Defekte im Zahn können mit Füllungen versorgt werden. Diese Füllungen müssen hohen Belastungen in der Mundhöhle standhalten. Im Seitenzahngebiet können ca. 110 kg / cm2 Kaudruck auftreten. Hohe Temperaturschwankungen und Säureattacken machen den Füllungen ebenso zu schaffen.

Zahnfüllungen dienen der vorübergehenden oder dauerhaften Versorgung von Zahndefekten, die durch Karies, Erosionen oder Entwicklungsstörungen entstehen können. Ziel einer solchen Versorgung ist es, die fehlende Zahnhartsubstanz bestmöglich zu ersetzen und eine weitere Schädigung des Zahns zu verhindern.

Es gibt verschiedene Füllungen: Amalgamfüllungen verwenden wir wegen des Quecksilbergehaltes nicht mehr. Quecksilber lagert sich im Körper in einigen Organen ab und ist somit sehr umstritten. Es kann verschiedene Krankheiten hervorrufen. Das Amalgam korrodiert im Laufe der Zeit und gibt dabei auch Spuren von Quecksilber in Form von Hg-Dampf oder Hg-Ionen ab. Das vom Körper aus der Nahrung oder aus Amalgamfüllungen aufgenommene Quecksilber wird vorwiegend in Gehirn, Niere und Leber gespeichert.

Kunststofffüllungen (Composite) sind zahnfarbene Füllungsmaterialien, die im Frontzahngebiet und je nach Indikation im Seitenzahngebiet Anwendung finden. Der Kunststoff wird im zähflüssigen Zustand in den Zahn gebracht, mit Licht ausgehärtet und die Füllung ist somit gleich belastbar. Kunststofffüllungen passen sich sehr gut an die eigene Zahnfarbe an und sind oft kaum vom Zahn zu unterscheiden. Sie haften an der Zahnsubstanz, und daher braucht keine Substanz entfernt werden, um ein Herausfallen zu verhindern. Es können also sogenannte minimal-invasive Füllungen gelegt werden. Allerdings leiden Kunststoffe sehr unter den Temperatur- und Druckbelastungen im Mund und können sich mit der Zeit verfärben und dunkle Ränder bilden. Bei sehr ausgedehnten Zahndefekten bzw. für Bereiche mit großer Kaubelastung sind Kunststofffüllungen nicht hinreichend bruchfest.

Wann sind Füllungen notwendig?

Füllungen verwenden wir bei Karies, Erosion, jeder Form des Zahndefekts, der nicht zu groß ist, also wenn z. B. ein Stück vom Zahn abgebrochen ist.

Karies

An Zahnpartien, die schlecht gereinigt werden, entstehen Bakterienbeläge, die den Zahn entmineralisieren, diese Mineralien aus der gesunden Zahnsubstanz herauslösen und so den Zahn langfristig schädigen können. So entsteht im Laufe der Zeit unter der anfangs noch relativ intakten Zahnoberfläche, zuerst am Zahnschmelz und später am Zahnbein (Dentin) ein verstecktes „Loch", eine kariöse Läsion.
Typische Stellen für kariöse Läsionen sind die Fissuren (Spalten an der Kaufläche) und die Regionen um die Kontaktpunkte zwischen den Zähnen, die mit der Zahnbürste nicht erreicht werden.

Erosionen

Wird die Zahnoberfläche durch Säurewirkung so stark aufgelöst, dass zwischendurch keine Chance für eine Remineralisierung durch den Speichel besteht, entstehen Schäden an der Zahnsubstanz. Betroffen sind in erster Linie Personen, die besonders viel säurehaltige Getränke oder Nahrungsmittel konsumieren bzw. häufig Erbrechen, wie dies etwa bei Essstörungen wie Bulimie der Fall ist.